Changemanagement: Die Schlüssel zur erfolgreichen Veränderung

Sei es durch die Digitalisierung, neue Marktanforderungen oder die interne Umgestaltung der Schichtarbeit – Veränderungen sind in jedem Unternehmen unvermeidlich. Um in einem wettbewerbsorientierten Umfeld erfolgreich zu bleiben, müssen sich Unternehmen kontinuierlich anpassen. Mit einem strukturierten Changemanagement können Sie den Wandel erfolgreich gestalten und dabei die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeitenden ebenso berücksichtigen wie Ihre Unternehmensziele.
 

Was ist Changemanagement?

Changemanagement hilft Ihnen dabei, Veränderungen in Ihrem Unternehmen systematisch zu planen und umzusetzen. Es soll sicherstellen, dass Veränderungen reibungslos ablaufen und von den Mitarbeitenden akzeptiert werden. Dabei geht es nicht nur um neue Prozesse oder Strukturen, sondern auch um den menschlichen Faktor – den Umgang mit Widerständen und Unsicherheiten der Mitarbeitenden.

 

Phasen der Veränderung

Veränderungen führen bei Mitarbeitenden zu unterschiedlichen emotionalen Reaktionen, die durch die Change-Kurve beschrieben werden. Die hier vorgestellten Phasen basieren auf dem bekannten Modell der „Kübler-Ross-Kurve“, das ursprünglich aus der Sterbeforschung stammt. Sie hilft Führungskräften, die Reaktionen der Mitarbeitenden zu verstehen und geeignete Maßnahmen für eine effektive Übergangsphase zu ergreifen.

Mitarbeitende durchlaufen bei einer Veränderung sieben emotionale Phasen: 

 

  1. Schock: Die Ankündigung einer unerwarteten Veränderung führt oft zu einem Schock. Mitarbeitende sind verwirrt und ihre Produktivität sinkt spürbar.

     

  2. Ablehnung: Nach dem anfänglichen Schock kommt eine Phase, in der Mitarbeitende die Veränderung ablehnen. Diese Ablehnung resultiert häufig aus Angst vor dem Unbekannten oder möglichen Verlusten und kann sich in verschiedenen Formen äußern: Von stillem Widerstand bis zum offenen Protest ist alles möglich.

     

  3. Rationale Akzeptanz: In dieser Phase wird die Notwendigkeit der Veränderung rational erkannt, aber emotional noch nicht akzeptiert. Es bildet sich allmählich ein Verständnis dafür, dass der Wandel unvermeidlich ist.

     

  4. Emotionale Akzeptanz: Die emotionale Akzeptanz markiert den Wendepunkt. Mitarbeitende verstehen, dass sie sich anpassen müssen, auch wenn dies mit Unsicherheit verbunden ist.

     

  5. Lernen: In dieser Phase wird aktiv gelernt. Es werden neue Ansätze ausprobiert und begangene Fehler werden zum Lernen genutzt, sodass sich bald erste Erfolge einstellen.

     

  6. Erkenntnis: Die positiven Seiten der Veränderung werden erkennbar und die Mitarbeitenden verstehen den Nutzen und die Notwendigkeit der neuen Situation.

     

  7. Integration: Die Veränderung ist nun vollständig in den Alltag integriert. Das Neue wird als Normalität akzeptiert, und die anfänglichen Ängste sind verschwunden.

 

SWOT-Analyse als Werkzeug 

Ein wichtiges Instrument im Changemanagement ist die SWOT-Analyse. Dieses Tool hilft Unternehmen, ihre internen Stärken (Strengths) und Schwächen (Weaknesses) sowie die externen Chancen (Opportunities) und Risiken (Threats) zu identifizieren, die den Wandel beeinflussen können. Durch die systematische Analyse dieser Faktoren können Unternehmen strategische Entscheidungen treffen, um die Veränderung erfolgreich zu gestalten.

  • Stärken nutzen: Welche internen Ressourcen und Kompetenzen können den Veränderungsprozess unterstützen?
  • Schwächen minimieren: Welche internen Hürden könnten den Wandel erschweren? Wie können diese behoben oder abgeschwächt werden?
  • Chancen ergreifen: Welche externen Trends oder Entwicklungen bieten Potenzial, um den Wandel positiv zu gestalten?
  • Risiken abwenden: Welche externen Faktoren könnten den Erfolg gefährden und wie kann man sie proaktiv managen?

Durch die SWOT-Analyse gewinnen Führungskräfte einen klaren Überblick über die Ausgangslage und können den Wandel gezielter planen und steuern.

 

Erfolgsfaktoren im Changemanagement

Um Veränderungen erfolgreich umzusetzen, empfehlen wir Ihnen, wichtige Schlüsselfaktoren zu berücksichtigen. Diese helfen Ihnen, den Wandel gezielt zu steuern und Ihre Mitarbeitenden auf diesem Weg mitzunehmen.

  • Formulieren Sie SMART-Ziele: Definieren Sie spezifische, messbare, attraktive, realistische und zeitlich terminierte Ziele und behalten Sie diese stets im Blick.
  • Kommunikation als Erfolgsfaktor: Transparente Kommunikation reduziert Ängste und schafft Vertrauen.
  • Binden Sie Mitarbeitende ein: Beteiligung erhöht die Akzeptanz. Workshops und Feedbackrunden sind hilfreiche Tools.
  • Bleiben Sie strukturiert: Gehen Sie schrittweise vor und setzen Sie Prioritäten, um den Überblick zu behalten.
  • Planen Sie ausreichend Ressourcen ein: Veränderungen benötigen Zeit, Budget und personelle Unterstützung.
  • Bleiben Sie sich treu: Veränderungen sollten im Einklang mit bestehenden Werten stehen, um authentisch zu bleiben. 
  • Feiern Sie Erfolge: Kleine Meilensteine motivieren und zeigen, dass der Wandel in die richtige Richtung geht.

 

Fazit: Ein strukturierter Weg durch den Wandel

Changemanagement ist ein fortlaufender Prozess, der sorgfältige Planung, Kommunikation und Unterstützung erfordert. Die Change-Kurve hilft, den emotionalen Verlauf von Veränderungen zu verstehen, während die SWOT-Analyse einen strategischen Überblick bietet.

 

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Ansprechperson:  

Melanie Trommer  

Tel.: 0371 / 369 58 24 

Mail: m.trommer@atb-chemnitz.de  

 

Quellen:

  • Künzli, B. (2012). SWOT-Analyse: Klassisches Instrument der Strategieentwicklung mit viel ungenutztem Potenzial. Zeitschrift Führung + Organisation: ZfO, 81(2), 126– 129.<o:p></o:p>
  • v. Hehn, S., Cornelissen, N. I., & Braun, C. (2022). Kulturwandel in Organisationen: Ein Baukasten für angewandte Psychologie im Change-Management. Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-662-62030-4